MechaniXnews – 24.07.2023

Wasserstoffverbrenner

Zulieferer Mahle hat vom Motorenhersteller Deutz einen Serienauftrag für die Entwicklung und Lieferung von Komponenten für Wasserstoffmotoren erhalten. Dabei handelt es sich um die sogenannten Power Cell Units, also Einheiten aus Kolben, Kolbenringpaket und Kolbenbolzen, die Deutz erstmals ab Ende 2024 in stationäre Wasserstoffmotoren einbauen will. Weitere Anwendungen im Off-Highway-Sektor – beispielsweise in Land- und Baumaschinen – sind geplant. Die neuen H2-Motoren lassen sich mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff klimaneutral betreiben, da bei der Verbrennung des Wasserstoffs kein CO2 entsteht. Mahle arbeitet bereits seit Jahren an Motorsystemen für Wasserstoff und weitere klimaneutrale Treibstoffe. Dieses Know-how bringt der Stuttgarter Technologiekonzern in das Deutz-Projekt ein.

MechaniXnews – 21.07.2023

Wasserstoff aus Biogas

Die Toyota Motor Corporation treibt die Produktion von grünem Wasserstoff voran: Gemeinsam mit Toyota Tsusho und Mitsubishi Kakoki Kaisha will der Mobilitätskonzern noch in diesem Jahr erste Produktionsanlagen in Thailand in Betrieb nehmen. Der Wasserstoff soll dort aus Biogas hergestellt werden, das aus Hühnermist und Lebensmittelabfällen gewonnen wird. Während Kakoki Kaisha die Anlagen voraussichtlich im November in Thailand installiert, werden sich Toyota und Tsusho um die Konstruktion und Einführung eines Gesamtsystems für die Verdichtung, die Speicherung und den Transport von Biogas und Wasserstoff kümmern. Im Gegensatz zur konventionellen Wasserstofferzeugung und entsprechenden Tankstellen arbeiten die Firmen in Thailand eng mit lokalen Partnern zusammen, um das Anlagen-Design an die Bedingungen vor Ort anzupassen.

MechaniXnews – 19.07.2023

Design-Monster aus Texas

Am vergangenen Samstag, rund vier Jahre nach der Modellvorstellung, verkündete Tesla die Produktion des ersten Cybertruck in der Gigafactory in Del Valle bei Austin, Texas, USA. Allerdings handelt es sich dabei um ein Vorserienmodell, das noch nicht in den Handel kommt. Die Serienproduktion soll erst etwas später starten. Angekündigt wurden drei Modellvarianten: RWD mit einem Motor, AWD mit zwei oder mit drei Motoren. Als mögliche Reichweiten nennt der Hersteller 400 bis 800 km, als Beschleunigungszeiten von 0 bis 97 km/h 6,5 bis 2,9 s. Trotz seines ungewöhnlichen Karosserie-Designs, das an Zeichenübungen eines autobegeisterten Drittklässler erinnert, rechnet Tesla aufgrund der mehr als 1,3 Millionen Vorbestellungen mit guten Marktchancen in den USA. Für die europäischen Märkte dürfte der 5,86 m lange, 2,03 m breite und 1,90 m hohe Cybertruck aber zu riesig sein.

MechaniXnews – 17.07.2023

Bosch startet Serienfertigung

Am Standort Stuttgart-Feuerbach hat Bosch, das weltweit grösste Zulieferunternehmen der Autoindustrie, mit der Serienfertigung seines Brennstoffzellen-Antriebssystems begonnen. Pilotkunde ist das US-Unternehmen Nikola mit einem LKW, der im dritten Quartal des laufenden Jahres auf den nordamerikanischen Markt kommen soll. Für die Nutzung von H2 ist Bosch aber gleich auf mehreren Pfaden unterwegs. Gefragt ist das Unternehmen auch in der H2-Erzeugung. Anfang Jahr hat der Musterbau für das Elektrolyse-Verfahren mit Protonenaustauschmembranen begonnen. Das ist die Umkehrung der Energieumwandlung, wie sie in der Brennstoffzelle stattfindet. Von Herbst an will Bosch 1,25-Megawatt-Funktionsmuster für Pilotanwendungen zur Verfügung stellen und befindet sich auf Kurs für einen Serienstart im Jahr 2025.

MechaniXnews – 14.07.2023

Zurück aus dem Müll

Die Audi Stiftung für Umwelt erforscht gemeinsam mit der Technischen Universität Freiberg neue Wege für die Rückgewinnung von Rohstoffen durch Recycling. Elemente wie Indium, Gallium oder Zinn sind begrenzt – und für moderne Technologien wie Glasfaser, Photovoltaik oder Halbleiter unerlässlich. Jedes elektronische Gerät besteht aus Bauteilen, die diese Elemente enthalten. Zurzeit gehen sie verloren, wenn die Elektrokomponenten mit dem Hausmüll entsorgt werden. Mittels selektiver Extraktion sollen die Rohstoffe nun aus verbranntem Abfall zurückgewonnen werden. Das neue Verfahren erhält die wertvollen Metalle auf diese Weise im Kreislauf. Der Bedarf an Metallen und Halbleitern wächst mit der zunehmenden Anzahl elektrischer Geräte im Umlauf – und deren Steuerungselektronik besteht aus massgeschneiderten Halbleiterbauelementen.

MechaniXnews – 12.07.2023

Treibstoff aus der H2-Kartusche

Beim Goodwood Festival of Speed werden immer wieder extreme Sportwagen, aber auch ausserordentliche Techniklösungen präsentiert. In einem neuen Wasserstoff-SUV, das vom marokkanisch-französischen Engineering-Unternehmen NamX zusammen mit Pininfarina entwickelt und erstmals im vergangenen Herbst auf dem Pariser Autosalon vorgestellt wurde, kommt eine neue Art der H2-Speicherung zum Einsatz. Sechs Kartuschen im Fahrzeugheck, die leicht per Hand ausgetauscht werden können, versorgen das Brennstoffzellen-Stack mit zusätzlichem Wasserstoff. Zusammen mit einem fest installierte Haupttank ermöglichen die Kartuschen eine Reichweite von 700 bis 800 km. Geplant sind vom neuen Modell NamX HUV eine RWD- und eine AWD-Variante mit Leistungen von 220 respektive 400 kW. Erste Auslieferungen sollen Ende 2025 möglich sein.

MechaniXnews – 10.07.2023

Oli das Leichtgewicht

Mit der Studie Oli zeigt Citroën gleich mehrere interessante Techniklösungen. Unter der skurrilen Karosserie lassen sich viele Neuerungen erkennen – die meisten das Gewicht betreffend. In dieser Disziplin, wo ja alle Batterie-Elektroautos Probleme bekunden, überrascht der Oli mit Seitentüren, die 20% leichter sind als konventionelle, mit Sitzen, die einen 3-D-gedruckten Rahmen aufweisen und so Gewicht sparen, mit Dach und Fronthaube, die als Sandwich-Konstruktion mit rezykliertem Karton und Glasfaserplatten aufgebaut sind und leichten 20-Zoll-Rädern. Die senkrecht stehende Frontscheibe ist kleinflächig, also leicht, und lässt den Innenraum weniger aufheizen. Mit einer ausgeklügelten Luftführung durch und über die Fronthaube wird der aerodynamische Nachteil ausgemerzt. Fazit: nur 1000 kg Leergewicht, so dass sich mit der 40-kWh-Batterie rund 400 km zurücklegen lassen.

MechaniXnews – 07.07.2023

Cybersecurity als e-Hypercar-Ausstattung

In hochpreisigen Elektro-Sport- und -Luxusautos steht Cybersecurity schon in der Entwicklungsphase im Pflichtenheft ganz oben. Insbesondere die Abwehr von Angriffen auf die vernetzte Business-Kommunikation an Bord gilt als entscheidend für das Vertrauen der Kunden ins Fahrzeug. Darum präsentiert das israelische Start-up Upstream Security auf der ersten Geneva Supercar Show im Modell Fulminea von Automobil Estrema seine neue Cyber-Abwehr-Plattform. Die Genfer Messe geht vom 6. bis 9 Juli in der Domaine du Grand Malagny bei Genf über die Bühne. Da der Estrema Fulminea mit Feststoffbatterie und Superkondensator ausgestattet ist, war die frühzeitige Integration von Cybersecurity ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen der Kundschaft in die neue Technik von Beginn an sicherzustellen.

MechaniXnews – 05.07.2023

ZF ist bereit für die E-Zukunft

Der grosse deutsche Zulieferer ZF will in den nächsten Jahren den Fahrzeugherstellern nicht nur Steer-by-wire-Lenksysteme und Fahrwerk-Software, sondern auch einen neuen 800-V-Elektroantrieb anbieten. Der E-Antrieb der ersten Generation und auch die neue Fahrwerk-Software Cubix kommen erstmals im neuen Lotus Elektro-SUV Eletre zum Einsatz. Aktuell erprobt ZF jedoch bereits eine zweite Generation des 800-V-Elektroantriebs, genannt EVSys800. Dieser besteht aus einer Siliziumkarbid-Leistungselektronik, dem E-Motor und einem Reduziergetriebe. Erprobungsfahrten führt ZF derzeit mit dem Versuchsträger Porsche Taycan durch. Als Dauer- und Spitzenleistung des Elektromotors nennt ZF 206 respektive 275 kW. Damit werden als Dauerleistung bisher unerreichte rund 75 Prozent der Spitzenleistung erzielt.

MechaniXnews – 03.07.2023

Zum 50-Jahre-Jubiläum

Vor 50 Jahren wurde als erstes ausländisches BMW-Werk in Südafrika der Stützpunkt Rosslyn gegründet. Anlässlich des Jubiläums kündigte nun Milan Nedeljkovi?, Produktionsvorstand der BMW AG, die Elektrifizierung des Werks an. Damit folgt die BMW Group dem globalen i-Factory-Masterplan und aktualisiert einen weiteren Standort in ihrem Produktionsnetzwerk. Bis heute wurden im Werk Rosslyn mehr als 1,6 Millionen Fahrzeuge gefertigt und in mehr als 40 Länder weltweit exportiert, darunter auch in 14 afrikanische Staaten. Das Produktionsportfolio in Rosslyn umfasste die Modelle 1800 SA und 2000 SA sowie Fahrzeuge der 5er- und 7er-Reihe. Lange war Rosslyn ausserdem eine wichtige Säule für die Produktion der 3er-Reihe, und seit 2018 läuft dort der X3 als meistverkauftes BMW-Fahrzeug in Südafrika vom Band.