MechaniXnews – 17.07.2023

Bosch startet Serienfertigung

Am Standort Stuttgart-Feuerbach hat Bosch, das weltweit grösste Zulieferunternehmen der Autoindustrie, mit der Serienfertigung seines Brennstoffzellen-Antriebssystems begonnen. Pilotkunde ist das US-Unternehmen Nikola mit einem LKW, der im dritten Quartal des laufenden Jahres auf den nordamerikanischen Markt kommen soll. Für die Nutzung von H2 ist Bosch aber gleich auf mehreren Pfaden unterwegs. Gefragt ist das Unternehmen auch in der H2-Erzeugung. Anfang Jahr hat der Musterbau für das Elektrolyse-Verfahren mit Protonenaustauschmembranen begonnen. Das ist die Umkehrung der Energieumwandlung, wie sie in der Brennstoffzelle stattfindet. Von Herbst an will Bosch 1,25-Megawatt-Funktionsmuster für Pilotanwendungen zur Verfügung stellen und befindet sich auf Kurs für einen Serienstart im Jahr 2025.

MechaniXnews – 14.07.2023

Zurück aus dem Müll

Die Audi Stiftung für Umwelt erforscht gemeinsam mit der Technischen Universität Freiberg neue Wege für die Rückgewinnung von Rohstoffen durch Recycling. Elemente wie Indium, Gallium oder Zinn sind begrenzt – und für moderne Technologien wie Glasfaser, Photovoltaik oder Halbleiter unerlässlich. Jedes elektronische Gerät besteht aus Bauteilen, die diese Elemente enthalten. Zurzeit gehen sie verloren, wenn die Elektrokomponenten mit dem Hausmüll entsorgt werden. Mittels selektiver Extraktion sollen die Rohstoffe nun aus verbranntem Abfall zurückgewonnen werden. Das neue Verfahren erhält die wertvollen Metalle auf diese Weise im Kreislauf. Der Bedarf an Metallen und Halbleitern wächst mit der zunehmenden Anzahl elektrischer Geräte im Umlauf – und deren Steuerungselektronik besteht aus massgeschneiderten Halbleiterbauelementen.

MechaniXnews – 12.07.2023

Treibstoff aus der H2-Kartusche

Beim Goodwood Festival of Speed werden immer wieder extreme Sportwagen, aber auch ausserordentliche Techniklösungen präsentiert. In einem neuen Wasserstoff-SUV, das vom marokkanisch-französischen Engineering-Unternehmen NamX zusammen mit Pininfarina entwickelt und erstmals im vergangenen Herbst auf dem Pariser Autosalon vorgestellt wurde, kommt eine neue Art der H2-Speicherung zum Einsatz. Sechs Kartuschen im Fahrzeugheck, die leicht per Hand ausgetauscht werden können, versorgen das Brennstoffzellen-Stack mit zusätzlichem Wasserstoff. Zusammen mit einem fest installierte Haupttank ermöglichen die Kartuschen eine Reichweite von 700 bis 800 km. Geplant sind vom neuen Modell NamX HUV eine RWD- und eine AWD-Variante mit Leistungen von 220 respektive 400 kW. Erste Auslieferungen sollen Ende 2025 möglich sein.

MechaniXnews – 10.07.2023

Oli das Leichtgewicht

Mit der Studie Oli zeigt Citroën gleich mehrere interessante Techniklösungen. Unter der skurrilen Karosserie lassen sich viele Neuerungen erkennen – die meisten das Gewicht betreffend. In dieser Disziplin, wo ja alle Batterie-Elektroautos Probleme bekunden, überrascht der Oli mit Seitentüren, die 20% leichter sind als konventionelle, mit Sitzen, die einen 3-D-gedruckten Rahmen aufweisen und so Gewicht sparen, mit Dach und Fronthaube, die als Sandwich-Konstruktion mit rezykliertem Karton und Glasfaserplatten aufgebaut sind und leichten 20-Zoll-Rädern. Die senkrecht stehende Frontscheibe ist kleinflächig, also leicht, und lässt den Innenraum weniger aufheizen. Mit einer ausgeklügelten Luftführung durch und über die Fronthaube wird der aerodynamische Nachteil ausgemerzt. Fazit: nur 1000 kg Leergewicht, so dass sich mit der 40-kWh-Batterie rund 400 km zurücklegen lassen.

MechaniXnews – 07.07.2023

Cybersecurity als e-Hypercar-Ausstattung

In hochpreisigen Elektro-Sport- und -Luxusautos steht Cybersecurity schon in der Entwicklungsphase im Pflichtenheft ganz oben. Insbesondere die Abwehr von Angriffen auf die vernetzte Business-Kommunikation an Bord gilt als entscheidend für das Vertrauen der Kunden ins Fahrzeug. Darum präsentiert das israelische Start-up Upstream Security auf der ersten Geneva Supercar Show im Modell Fulminea von Automobil Estrema seine neue Cyber-Abwehr-Plattform. Die Genfer Messe geht vom 6. bis 9 Juli in der Domaine du Grand Malagny bei Genf über die Bühne. Da der Estrema Fulminea mit Feststoffbatterie und Superkondensator ausgestattet ist, war die frühzeitige Integration von Cybersecurity ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen der Kundschaft in die neue Technik von Beginn an sicherzustellen.

MechaniXnews – 05.07.2023

ZF ist bereit für die E-Zukunft

Der grosse deutsche Zulieferer ZF will in den nächsten Jahren den Fahrzeugherstellern nicht nur Steer-by-wire-Lenksysteme und Fahrwerk-Software, sondern auch einen neuen 800-V-Elektroantrieb anbieten. Der E-Antrieb der ersten Generation und auch die neue Fahrwerk-Software Cubix kommen erstmals im neuen Lotus Elektro-SUV Eletre zum Einsatz. Aktuell erprobt ZF jedoch bereits eine zweite Generation des 800-V-Elektroantriebs, genannt EVSys800. Dieser besteht aus einer Siliziumkarbid-Leistungselektronik, dem E-Motor und einem Reduziergetriebe. Erprobungsfahrten führt ZF derzeit mit dem Versuchsträger Porsche Taycan durch. Als Dauer- und Spitzenleistung des Elektromotors nennt ZF 206 respektive 275 kW. Damit werden als Dauerleistung bisher unerreichte rund 75 Prozent der Spitzenleistung erzielt.

MechaniXnews – 03.07.2023

Zum 50-Jahre-Jubiläum

Vor 50 Jahren wurde als erstes ausländisches BMW-Werk in Südafrika der Stützpunkt Rosslyn gegründet. Anlässlich des Jubiläums kündigte nun Milan Nedeljkovi?, Produktionsvorstand der BMW AG, die Elektrifizierung des Werks an. Damit folgt die BMW Group dem globalen i-Factory-Masterplan und aktualisiert einen weiteren Standort in ihrem Produktionsnetzwerk. Bis heute wurden im Werk Rosslyn mehr als 1,6 Millionen Fahrzeuge gefertigt und in mehr als 40 Länder weltweit exportiert, darunter auch in 14 afrikanische Staaten. Das Produktionsportfolio in Rosslyn umfasste die Modelle 1800 SA und 2000 SA sowie Fahrzeuge der 5er- und 7er-Reihe. Lange war Rosslyn ausserdem eine wichtige Säule für die Produktion der 3er-Reihe, und seit 2018 läuft dort der X3 als meistverkauftes BMW-Fahrzeug in Südafrika vom Band.

MechaniXnews – 30.06.2023

Feststoffzellen von Prologium

Auf der Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme ESS München präsentierte der taiwanesische Batteriehersteller Prologium Mitte Juni erstmals seine Feststoffbatterie mit im Vergleich zu herkömmlichen Batteriezellen fast doppelter Energiedichte. Noch im laufenden Jahr sollen einige europäische Autohersteller Zellen der Large-Footprint Lithium Ceramic Battery (LLCB) mit Keramikelektrolyt zu Testzwecken erhalten. Durch den Wechsel von der zylindrischen auf die Pouchzellen-Bauform lassen sich laut Hersteller rund 115 kg pro Batteriepaket eingesparen. Als weitere Vorteile werden weniger Abfälle in den Produktionsprozessen und weniger benötigtes Rohmaterial sowie geringere Kosten genannt. Technische Neuerungen sind auch der Wegfall der Parallelverschaltungen in einem Paket sowie die weniger komplexe Kühlstruktur des Systems.

MechaniXnews – 28.06.2023

Lidar-System für mehr Sicherheit

Auf dem Weg zu einem noch sichereren Strassenverkehr macht Nissan einen nächsten Schritt – mit einem neuen Assistenzsystem, das mit Hilfe von Lidar-Sensoren (Light Detection and Ranging) potenzielle Kollisionen an komplexen Kreuzungen zuverlässig erkennt und damit Unfälle vermeiden kann. Das System registriert die Geschwindigkeit und Position von Verkehrsteilnehmern, die sich dem Fahrzeug von der Seite nähern, und analysiert das Unfallrisiko. Droht eine Kollision, reagiert es frühzeitig und leitet beispielsweise eine Notbremsung ein. Lassen sich Unfälle nicht vollständig vermeiden, werden sie zumindest deutlich abgeschwächt. Damit reagiert Nissan auf eine der gefährlichsten Unfallursachen: Fahrfehler an Kreuzungen.

MechaniXnews – 26.06.2023

Autobatterien werden zu Energiespeichern

Wird mehr grüner Strom aus Wind- und Solarenergie erzeugt als benötigt, kann dieser gesammelt und in produktionsärmeren Zeiten wieder zur Verfügung gestellt werden. So werden Spitzenlasten ausgeglichen und die Energiewende vorangetrieben. Nun hat Toyota gemeinsam mit Energieversorger Tepco (Tokyo Electric Power Company Holdings) ein stationäres Batteriespeichersystem entwickelt. Batterien Toyota-Modelle sollen helfen, Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern und langfristig zu nutzen. Das neu entwickelte Batteriespeichersystem weist eine Kapazität von rund 3 MWh auf – bei 1 MWh Leistung. Bereits im Sommer wird der Batteriespeicher am Windpark Eurus Tashirotai nahe der japanischen Stadt Kazura installiert, und ab Herbst wollen die zwei Partner den Betrieb und die Leistung des Systems erproben.