MechaniXnews – 10.11.2023

Produktion neuer E-Antrieb

Im ungarischen Györ beginnt für Audi mit dem Produktionsstart der Elektromotoren für die Plattform PPE (Premium Platform Electric) ein neues Kapitel der Antriebsfertigung. Zum Einsatz kommen die neu entwickelten Elektromaschinen zunächst in der Baureihe Q6 e-tron. Um die E-Maschinen für die PPE fertigen zu können, installiert Audi drei neue Linien. Mit dem PPE-Modell startet Ende Jahr die Fertigung des ersten vollelektrischen Audi-Modells am Stammsitz Ingolstadt. Dafür hat das Unternehmen auch eine eigene Batteriemontage aufgebaut. Audi Hungaria produziert im ungarischen Györ auf 15’000 m2 in einem neu eingerichteten Fertigungsbereich Statoren sowie Getriebekomponenten und montiert dort die Achsen für die PPE-Architektur. Die Produktprüfungen finden ebenfalls in Györ statt.

MechaniXnews – 08.11.2023

Mit H2 rennbereit

Die AVL Racetech hat gemeinsam mit dem ungarischen Humda Lab einen Wasserstoff-Rennmotor entwickelt. Auf einem entsprechend umgerüsteten Motorenprüfstand in der Grazer AVL-Zentrale erzielte ein Prototyp des H2-betriebenen 2-l-Turbomotors nun einen Maximalwert von 301,7 kW (410 PS) bei einer Drehzahl von 6500/min. Das maximale Drehmoment beträgt 500 Nm bei 3000 bis 4000/min, was einem Mitteldruck von 32 bar entspricht. Zu den Besonderheiten des neuen H2-Motors gehört ein zusätzliches Einspritzsystem, das Wasser in die Ansaugluft des Motors eindüst, um Vorentflammungen zu vermeiden. Das Luft-Treibstoff-Verhältnis Lambda liegt bei 1. Die Verbrennung ist also stöchiometrisch und nicht mehr mager wie sonst in H2-Motoren üblich. Der gegenüber Magerverbrennung niedrigere Luftbedarf wird durch einen speziell ausgelegten Wastegate-Turbolader gedeckt.

MechaniXnews – 06.11.2023

Super-Akku mit Silizium

Das US-Start-up One D Battery Sciences will die Anode deutlich effizienter und günstiger machen. Die Techniker haben es geschafft, die Anode von Li-Ionen-Akkus mit Silizium anzureichern und damit auf einen grossen Teil des schwierig zu beschaffenden und teuren Graphits zu verzichten. In einer herkömmlichen 75-kWh-Batterie sind rund 60 kg Graphit verbaut. Enthält die Anode nur 10% Silizium, soll die benötigte Graphit-Menge um die Hälfte sinken. Die Kosten würden daher nicht nur wegen des günstigeren Siliziums sinken, sondern auch, weil die Schichtdicke verringert werden könnte. «Silizium kann bei gleichem Volumen zehnmal so viel Energie speichern wie Graphit», halten die Entwickler fest. Dies ist zwar schon lange bekannt, doch bisher gelang es nicht, das Silizium einzulagern, ohne dass sich beim Be- und Entladen grosse Volumenveränderungen ergaben.

MechaniXnews – 03.11.2023

Porsche will CO2-reduzierten Stahl

Porsche und das schwedische Industrie-Startup H2 Green Steel haben eine Vereinbarung zur Lieferung von CO2-reduziertem Stahl unterzeichnet: Ziel ist es, damit die CO2-Bilanz bei Porsche weiter zu verbessern. H2 Green Steel plant, ab Ende 2025 in der schwedischen Stadt Boden Stahl mit erneuerbarer Energie zu produzieren. Ab 2026 sollen Porsche und verschiedene Zulieferer mit dem CO2-optimierten Stahl beliefert werden. Dabei setzt H2 Green Steel auf ein neues Herstellungsverfahren mit Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien. Laut Green Steel fallen so bis zu 95% weniger CO2-Emissionen an als bei der Stahlerzeugung mit Kohle. Bis zu 35’000 Tonnen des CO2-ärmer produzierten Stahls sollen pro Jahr für die Serienproduktion von Porsche-Modellen genutzt werden. Das entspricht einem Sechstel des Gesamtbedarfs.

MechaniXnews – 01.11.2023

Wasserstoffbetriebener Schnelllader

Die Osterwalder St. Gallen AG, Tankstellenbetreiberin und Pionierin im Bereich Wasserstoff, gibt den Erwerb des mit Wasserstoff betriebenen Schnellladers Kvyreen 80 bekannt. Diese Akquisition ist Teil der kontinuierlichen Entwicklung des Swiss-H2-Ökosystems, das Grünen Wasserstoff in die Elektromobilität integriert. Die Markteinführung von Kvyreen 80 stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Verfügbarkeit von Brennstoffzellenprodukten dar und ermöglicht zuverlässiges und CO2-freies Schnellladen für batterieelektrische Fahrzeuge. Der neue Schnelllader ist das Ergebnis umfangreicher Entwicklungs- und Produktionsbemühungen der Experten für Brennstoffzellenanwendungen bei H2 Energy. Die erste Generation des Geräts ist seit den letzten zwei Jahren erfolgreich bei der Osterwalder St. Gallen AG im Einsatz.

MechaniXnews – 30.10.2023

Elektromotor von Renault und Valeo

Mit elektrisch erregten Synchronmotoren (EESM), die ohne Seltene Erden auskommen, gehört Renault zu den Pionieren im Automobilsektor. Nun wird eine neue, noch leistungsfähigere Maschine entwickelt – zusammen mit dem französischen Zulieferer Valeo, der seine Erfahrung im Bereich Statoren einbringt. Als Wegbereiter bei EESM ist Renault für die Komplettarchitektur des E7A verantwortlich. Die neue E-Maschine soll bei gleicher Leistung rund 30% kompakter sein als die aktuellen Aggregate. Der E7A-Motor mit gewickeltem Rotor anstelle von Permanentmagneten trägt auch dazu bei, die Ladezeiten der Batterien zu verkürzen, da das System für 800 V ausgelegt ist. Der Valeo-Stator sorgt für gute Leistung und hohen Wirkungsgrad. Das Aggregat leistet bis zu 200 kW. Die Serienproduktion soll Ende 2027 im Werk Cléon anlaufen.

MechaniXnews – 27.10.2023

Neuer Ganzjahresreifen für Elektrofahrzeuge

Reifenhersteller Hankook präsentiert mit dem neuen iON Flex Climate seinen ersten Ganzjahresreifen speziell für Elektroautos. Zu den Kernmerkmalen dieses Reifens gehören neben gutem Nassgriff ein niedriger Rollwiderstand und eine besonders robuste Konstruktion. Dank spezieller 3-D-Lamellen bietet der Pneu viel Grip auf trockener und nasser Fahrbahn. Gleichzeitig sorgt die neue Pro-Grip-Laufflächenmischung für gute Nässeeigenschaften. Der für EV typischen höheren Fahrzeugmasse begegnet Hankook mit einem verstärkten Gürtel mit Aramidfasern und einer über die gesamte Breite der Lauffläche gleichmässig verteilten Last. Die Seitenwandsteifigkeit konnte gegenüber herkömmlichen Ganzjahresreifen um 20% gesteigert werden, und zudem sorgt soll die i-Sound-Absorber-Technik für ein niedrigeres Geräuschniveau sorgen.

MechaniXnews – 25.10.2023

Award für den SCT-E-Motor

Das Kühlkonzept des E-Motors SCT (Superior Continuous Torque) von Mahle wurde mit dem Innovator Award 2023 des Verbands der europäischen Automobilzulieferer ausgezeichnet. Mahle siegte in der Kategorie Green mit einer neuartigen Ölkühlung, die dafür sorgt, dass der Traktionsmotor unbegrenzt lange mit hoher Leistung arbeiten kann. Der SCT-E-Motor kann dauerhaft zwischen 93 und 100% seiner Spitzenleistung bringen. Dieses bislang unerreicht hohe Verhältnis zwischen Dauer- und Spitzenleistung ermöglicht den Einsatz in Elektrofahrzeugen aller Art auch unter sehr anspruchsvollen Bedingungen. Die neue integrierte Ölkühlung macht den Motor nicht nur robust, sondern erlaubt gleichzeitig auch die Nutzung der Abwärme im Gesamtsystem des Fahrzeugs. Durch die kompakte Bauweise soll sich ausserdem ein Materialkosten- und Gewichtsvorteil ergeben.

MechaniXnews – 23.10.2023

Wasserstoffmotor für die Rallye

Der Forschungsverbund HySE (Hydrogen Small mobility & Engine technology), an dem sich Toyota und weitere japanische Automobil- und Motorradhersteller beteiligen, bereitet den HySE-X1 für die Rallye Dakar (5. bis 19. Januar 2024) vor. Der mit einem 1-l-Wasserstoff-Kompressormotor ausgestattete Prototyp startet im Rahmen des Zukunftsprogramms Mission 1000, das die Entwicklung CO2-neutraler Antriebe fördert. Der an einen Strand-Buggy erinnernde, 3530 mm lange und rund 1500 kg schwere HySE-X1 basiert auf einem Fahrgestell, das vom belgischen Partner und Motorsport-Team Overdrive Racing für den Dakar-Start modifiziert wurde. Um alternative Treibstoffe für herkömmliche Verbrennungsmotoren zu erforschen, haben sich Hersteller wie Toyota, Mazda, Subaru, Kawasaki, Yamaha, Honda und Suzuki zusammengeschlossen.

MechaniXnews – 20.10.2023

Hochpräzise Navigation

Seit rund zehn Jahren forscht Bosch auf dem Gebiet der Quantentechnologien. Bereits 2024 will das Anfang 2022 gegründete Start-up Bosch Quantum Sensing zusammen mit Pilotkunden konkrete Anwendungen erarbeiten. Nicht nur in der Medizintechnik, sondern auch in der Mobilität könnten Quantensensoren zum Einsatz kommen – etwa für die Navigation. Während ein GPS störungsanfällig ist, messen Quantensensoren das unveränderliche Erdmagnetfeld und sind somit resistent gegenüber äusseren Einflüssen. Somit ermöglichen sie eine hochpräzise Navigation. Daneben könnten solche Sensoren auch in der Elektromobilität Mehrwert bieten. Dort kämen sie zum Einsatz, um das Magnetfeld des elektrischen Stromes exakt zu messen und so den Ladezustand der Batterie zu ermitteln. Dies würde die Bestimmung der Restreichweite zuverlässiger machen, Fahrten liessen sich besser planen.